Weihnachtsprogramm
Vielleicht können oder wollen Sie keine Weihnachtslieder mehr hören, verehrte Leserin, verehrter Leser dieses Beitrags?
Mit dieser besonderen Formation des renommierten Sinfonieorchesters des Norddeutschen Rundfunks, den ElphCellisten, finden Sie vielleicht wieder Freude am Weihnachtsrepertoire …
Ja, der gVe lädt explizit zu einem Weihnachtskonzert ein. Keine Angst!
Es geht nicht nur um beliebte, bekannte Weihnachtslieder aus aller Welt, sondern auch um Repertoires aus dem Schaffen von Bach, Engelbert Humperdinck und Pjotr Iljitsch Tschaikowski, um bearbeitete Chorsätze Mendelssohns und Musik aus dem hohen Norden der skandinavischen Länder. Das Ganze wird auf jeden Fall anders klingen, als Sie das von Stars und Chören jeglicher Couleur „alle Jahre wieder“ erleben (müssen).
Die elf Cellisten, welche seit 2017 dem Residenzorchester der Hamburger Elbphilharmonie angehören, haben dem Namen des NDR Elbphilharmonie Orchesters als exzellente Bass-Streichergruppe nochmals mehr Glanz verliehen.
Die acht Herren und drei Damen dieses Ensembles haben alle bei den renommiertesten Cellopädagogen studiert, wichtige Preise erhalten und treten sowohl solistisch als auch in verschiedensten kammermusikalischen Ensembles neben dem Orchesterdienst auf.

© Coda Johannes
Die Cellistengruppe der Berliner Philharmoniker war 1972 in Deutschland das erste Ensemble dieser Art, dessen klangliche und virtuose Qualitäten das Publikum auf der ganzen Welt begeisterte. Eine Gruppe von elf oder zwölf Cellisten ist schon deshalb eine Besonderheit, weil nur große Orchester über diese Auswahl an Bässen verfügen. Jedenfalls machte das Berliner-Beispiel Schule, und es bildeten sich bei einigen großen, professionellen Orchestern – etwa in München und Köln – ebenfalls zwölfköpfige Cellisten-Ensembles.
Irgendwie machen die tiefen Streichergruppen anscheinend gern ihr eigenes Ding, experimentieren freudig mit neu komponierten und teils selbst arrangierten Werken, die das Cross-over lieben – zwischen Klassik, Jazz, Gospel, Chanson und auch Tango. Das ergibt reizvolle Werke. Das ist bei den Hamburger Cellisten nicht anders: Auch deren Repertoire klingt einfach gut, verführerisch und lässt sich mit den sonoren Bässen locker, angenehm anhören. Ein Orchester voller Piccoloflöten wäre keinen Abend lang zu ertragen!
Und natürlich lassen sich zu so vielen wunderbaren Celliklängen ganz hervorragend andere Instrumente oder Sängerinnen und Sänger hinzufügen, welche die tiefen Lagen und Cello-eigenen Vibrationen fabelhaft kontrastieren, ergänzen, anreichern.
Die ElphCellisten haben zu diesem Christmas-Abend 2025 ganz neu eine CD eingespielt, die im Konzert erhältlich sein wird (Besprechung im Blog des gVe folgt). Dieser klangliche Christmas-Showroom macht Laune, zumal auch unbekannte, wunderschöne Weisen aus Schweden von Hugo Alfvén und dem finnischen Komponisten Jaakko Mäntyjärvi dabei sind, dessen Kompositionen als „gemäßigt modern und humorvoll“ beschrieben werden. In diesem erweiterten klanglichen und kompositorischen Sinne: Feliz Navidad!
Text: Johanna Wilhelmi