Sheku Kanneh-Mason
„Go out and find your place!“, so einfach war die Erziehung, die Kadiatu Kanneh und Stuart Mason ihren sieben musikalisch hochbegabten Kindern angedeihen ließen. Ihnen hatte man bei ihrer Ankunft aus Sierra Leone und Antigua in Großbritannien noch gesagt: „Stay in your place!“ – Schwarze Menschen wissen, was das heißt …
Sheku Kanneh-Mason, geboren 1999 in Nottingham, ist ihr drittes Kind, und er hat seinen Platz gefunden, spätestens seit seinem Auftritt bei der Hochzeit von Prinz Harry und seiner Meghan Markle läuft es für den sympathischen jungen Cellisten. Kein geringerer als Sir Simon Rattle, mit dem er das Cellokonzert von Edward Elgar aufgenommen hat, ist sein musikalischer Freund, und in der Saison 2024/25 war er „Artist in Residence“ beim Konzerthaus Berlin, wo die hochverehrte Joana Mallwitz derzeit das Chefdirigat innehat.

© Ollie Ali

© Ollie Ali
Heute verfügt er über ein eindrucksvolles Repertoire von Dvořák bis Schostakowitsch und verzaubert mit seinem prächtigen Matteo-Goffriller-Instrument aus dem Jahr 1700 die Musikfans in allen großen Konzerthäusern der Welt, zum Beispiel in der Wigmore Hall, der Carnegie Hall, der Barbican Hall, im Concertgebouw Amsterdam, der Berliner Philharmonie, der Hamburger Elbphilharmonie, dem Wiener Musikverein, der Tonhalle Zürich, dem Auditorio Nacional de Música Madrid, im Théâtre des Champs-Élysées sowie bei den BBC Proms in der Royal Albert Hall und bei Festivals wie dem Lucerne Festival, dem Verbier Festival und dem Rheingau Musik Festival.
Sheku Kanneh-Mason ist auch kammermusikalisch aktiv, zusammen mit seiner Schwester Isata (Klavier) und seinem Bruder Braimah (Violine) bildet er das Kanneh-Mason Trio. Mit seinen sechs Geschwistern erarbeitet er Neue Musik bevorzugt schwarzer Komponisten und gestaltete bereits mehrere Uraufführungen.
Sheku Kanneh-Mason wurde 2020 wegen seines künstlerischen und sozialen Engagements, er ist Botschafter der Juvenile Diabetes Research Foundation, in den Most Excellent Order of the British Empire aufgenommen.


Ja, der junge Cellist hat seinen Platz gefunden, und trotz dieser Traumkarriere ist er immer noch ein Nice Guy geblieben, auch weil seine Geschwister sagen: „Allüren gehen gar nicht!“
Zusammen mit Edward Gardner und dem London Philharmonic Orchestra spielt er Ernest Blochs ergreifende Hebräische Rhapsodie „Schelomo“. Vorab erklingt die selten gespielte Konzertouvertüre „In the South“ von Edward Elgar, nach der Pause erwartet Sie viel russische Seele bei Sergei Rachmaninoffs dritter Sinfonie.
Text: Cora Uitting