Martynas Levickis
© Sebastian Madej
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Martynas Levickis

(Stuttgarter Kammerorchester / Susanne von Gutzeit)

Wo

Heinrich-Lades-Halle, Großer Saal, Erlangen

Tag

Uhrzeit

Besetzung

Stuttgarter Kammerorchester  
Martynas Levickis, Akkordeon
Susanne von Gutzeit,
Violine und Leitung 

Programm

Wojciech Kilar
Orawa

Astor Piazzolla
Aconcagua – Konzert für Bandoneon und kleines Orchester

Astor Piazzolla
Oblivion für Akkordeon Solo Chador für Akkordeon und Orchester

Franck Angelis
Impasse II & I für Akkordeon Solo

Bela Bartók
Rumänische Volkstänze Sz. 68 (bearb. für Streichorchester von Arthur Willner)

Richard Galliano
Opale – Concerto für Akkordeon und Streichorchester

Martynas Levickis: “Ein reines Klassikkonzert wird es mit mir nicht geben!”

Der litauische Akkordeonist Martynas Levickis ist ein wahrer Shootingstar, sowohl in der Klassik als auch in der Unterhaltungsmusik. Hatte er 2010 den Coupe Mondiale, die Weltmeisterschaft im Akkordeonspielen, gewonnen, so brachte ihm doch erst sein Sieg im littauischen TV-Wettbewerb „Got Talent“ und dessen Verbreitung über die sozialen Medien den eigentlichen Durchbruch. Für den jungen Akkordeonvirtuosen ist diese Entwicklung ganz natürlich, denn er empfindet sich als Brückenbauer zwischen der E- und U-Musik. „Ein reines Klassikkonzert wird es mit mir nicht geben!“, sagt Martynas Levickis und kombiniert Programme, die neben klassischen Werken, wenn nötig auch von ihm selbst für Akkordeon arrangiert, Stücke der bevorzugt littauischen Volks- oder internationalen Popmusik enthalten. Sein Repertoire überschreitet bewusst Genregrenzen und reicht vom Barock bis zur zeitgenössischen Musik. Levickis versteht sich als Akkordeon-Botschafter: „Ich habe mir vorgenommen, das Image des Akkordeons neu zu definieren und zu zeigen, dass man dieses Instrument ausgesprochen vielseitig einsetzen kann.“

© Sebastian Madej
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Die steile Karriere gibt ihm Recht: Sein Debütalbum von 2013 gewann spontan die Classical Artist Albums Charts in Großbritannien. Im selben Jahr feierte er auf der Berliner Waldbühne und beim Schleswig-Holstein Musik Festival in Lübeck sein Deutschlanddebüt. Er konzertiert regelmäßig beim Bath International Music Festival, bei den Dresdner Tagen der zeitgenössischen Musik, beim Edinburgh Jazz & Blues Festival, dem litauischen Gaida Festival, dem Leigo Lake Music Festival in der Schweiz, den Festspielen Mecklenburg-Vorpommern und dem St. Magnus Festival auf Orkney. 

Solokonzerte führten ihn an die renommierten Konzerthäuser Royal Albert Hall, Royal Festival Hall, Wigmore Hall und an den St. John’s Smith Square in London, an das Auditorio Nacional in Mexiko, an die Debussy Residence in Paris und das Gangdong Arts Center in Südkorea. Er spielte Konzerte mit dem BBC Concert Orchestra, dem City of Birmingham Symphony Orchestra, dem Litauischen Kammerorchester, dem Litauischen Nationalen Symphonieorchester, dem Geneva Camerata und dem Manchester Camerata. 

© Sebastian Madej
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Vor zehn Jahren übernahm Martiynas Levickis die künstlerische Leitung des Palendriai International Composers’ Course and Festival in Litauen. Anliegen dieses Festivals ist es, neue Kompositionen für Akkordeon und Kammermusikensembles zu schaffen. Zusätzlich gründete er 2015 sein eigenes Ensemble Mikroorkéstra.

Wir erleben diesen jungen, temperamentvollen und extrovertierten Künstler zusammen mit dem Stuttgarter Kammerorchester unter der Leitung von Susanne von Gutzeit. Die Primaria dieses Traditionsensembles spielt auf einer Violine von Giovanni Battista Guadagnini (Mailand, 1756) und kann, wenn es um künstlerischen Wagemut geht, durchaus als Schwester im Geiste des einzigartigen Akkordeonvirtuosen Matynas Levickis bezeichnet werden.

Freuen Sie sich auf ein Konzert, bei dem Bekanntes im neuen Klang und (noch) Unbekanntes aus dem Repertoire dieses faszinierenden Instruments begeistern werden.

Text: Sidonie von Elsen