© Sabine Kreimendahl

Göttliches im Belcanto der Stradivari:

Joshua Bell und „La Divina Callas“ mit einem Stück aus Dante Alighieris „Divina Commedia“

Autorin: Sabine Kreimendahl

Joshua Bell und Alan Gilbert, Foto: Sabine Kreimendahl

Joshua Bell hat die Fähigkeit auf der Geige zu singen wie Maria Callas: Das durfte das Erlanger Publikum beim unvergesslichen gVe-Konzert mit dem Elbphilharmonieorchester nach der wunderschönen, voll Sentiment gespielten „Schottischen Fantasie“ von Bruch erleben. Ganz schlank, innig sang, durchlebte Joshua Bell da auf seiner Geige, von Harfe und ein paar Streichern begleitet, die berührende Zugabe, welche abermals begeisterte.
Dabei handelte es sich hier nicht um primäre Violinliteratur. Es war das Arrangement einer Arie, welche auch „die Göttliche“, Maria Callas, oft sang, durchlebte.

Joshua Bell, Foto: Sabine Kreimendahl

Joshua Bell verschmolz mit der Callas und seiner Stradivari sozusagen im Belcanto von Giacomo Puccinis „O mio babbino caro“ aus der Oper „Gianni Schicchi“, einer Kurzoper, die übrigens eine Episode aus einer weiteren „Göttlichen“, Alighieri Dantes „Commedia divina“, aufgreift. Es ist das einzig bekannte Stück dieses Einakters, das es in die Hitliste der Opernzugaben geschafft hat. Auch den Geiger Joshua Bell begleitet es schon viele Jahre auf seinen weltweiten Tourneen.

Langjährige Konzertbesucher erinnern sich an den Joshua Bell, der am 29. März 1993, vor 28 Jahren, als kometenhaft junger aufsteigender Geiger in der Ladeshalle, die damals noch „Stadthalle“ hieß, zusammen mit den „Bambergern“ überzeugte.

Schon damals riss er das gVe-Publikum mit, was auch in der Rezension im „Fränkischen Tag“ belegt ist:

Zeitungsscan vom FT 31.3.1993
Julian Fischer und Stephan Gerlinghaus, Foto: Sabine Kreimendahl